Grundsätzliches:
Töne bestehen aus Schwingungen / Frequenzen und feinen sich
schnell
ändernden Druckunterschieden ( Lautstärke ) in der
Luft.
Je tiefer ein Ton, desto länger ist seine
Schwingungswelle. Um eine
vollständige Schwingung bei tiefen Frequenzen
darzustellen kann dies
durchaus mehrere Meter im Raum erfordern.
Die Eigenfrequenz und teils partielle Abstrahlung
der einzelnen Blechteile
betrachte ich jetzt hier nicht.
In dem Fahrerhaus wird ein Ton ( Schwingung )
mehrfach und an
verschieden Flächen, Rückwand, Fenster, Fußraum
unterschiedlich
reflektiert.
So bilden sich an nur schwer bestimmbaren Punkten im
Fahrerhaus
Überlagerungen, Druckspitzen und Druckdellen aus. (
Stehende Wellen,
Schwingungskonten, Bäuche, Moden)
Für das Ohr sind diese als unterschiedliche
Lautstärken, Verzerrungen
wahrnehmbar.
Die Richtung des Ursprungs jedoch ist meist nur sehr
schwer zu orten.
Bsp.: Reflektionen des vom Lautsprecher oder Blechen
abgestrahlten Tones im
Fahrerhaus.
Beim Unimog mit dem kubischen Fahrerhaus tritt der
Effekt auf, dass es im
Kopfbereich des Fahrers deutlich lauter erscheint,
wie nur ein paar Zentimeter
weiter vorne direkt über dem Lenkrad oder auf der
Beifahrerseite.
Folge: Zusammen ergibt sich im unbehandelten Fahrerhaus eines
älteren
Nutzfahrzeuges eine recht schlechte Raumakustik,
welche den Einbau einer
guten Audioanlage eigentlich von Anfang an sinnlos
macht.
Die Ausgangstöne werden zu einem verzerrten
Frequenzgemisch.
Basis
Erkenntnis:
Um nicht unnötig und sinnlos Geld und Aufwand im
Fahrzeug zu vernichten,
sehe ich eine deutliche Verbesserung der Raumakustik
im Fahrerhaus als
Grundvoraussetzung für die Nutzung jeglicher
Audioanlage, Navi, Handy aber
auch der angenehmen Unterhaltung zwischen den
Insassen an.
Achtung:
Wenn von Baumeistern oder Industrie schon ein hoher
Aufwand getrieben
wird die Akustik in Kirchen, Konzertsälen,
Büroräumen zu verbessern,
angenehmer zu gestalten so ist leider nicht zu
erwarten, dass ein
Wohnmobilist diese Aufgabe mit zwei Handgriffen
erfolgreich erledigen wird.
Folge:
Es wird sich grundsätzlich die Frage stellen, wohin bei der Suche
nach der
akustischen Verbesserung die eigene Energie, Zeit
und Geld gelenkt werden
soll.
- Super Anlage ohne Verbesserung der KFZ-
Innenakustik
=> sehr wenig Erfolg
- Einfache Audioanlage mit optimierter Raumakustik
=> guter Erfolg
- Optimierte Raumakustik mit guter Anlage
=> auf hohem PKW Niveau
- Kauf eines nur teil - durchdachten Konzeptes vom
Ausbauer
=> wenig Erfolg
Für Unimog, bzw. Lkwartige oder Gelände Fahrzeuge sind noch
zusätzliche
Einflüsse zu beachten.
- Drehzahl und Fahrbedingte
Grund Fahrzeuggeräusche.
- Eigenfrequenzen im Fahrerhaus an verschiedenen Stellen durch Bleche,
Scharniere, Scheiben, Kabel etc.
- Überdeckungen der fahrzeugeigenen Störgeräusche mit
eventuell gleichen
Frequenzen der Sprache und Musik.
- Frequenzen und Lautstärken der einzelnen
Audiosysteme Subwoofer, Bass,
Mittel-, und Hochtöner
Bsp.: Es wird wenig Sinn machen einen Subwoofer genau dort zu platzieren,
wo
das in ähnlicher Frequenz schwingende
Karosserieblech den Klang
sofort verändern wird. Der Aufwand für optimierte
Audiokabel, Stecker
kommen da sicher auch nicht zur Geltung.
Zielvorstellung:
Anhand unserer eigenen Maßnahmen
am ex Bundeswehr Sanka Unimog
zeigt sich dass es auch für interessierte Bastler
möglich ist aus einem
lärmenden Arbeitsgerät ein leises Reisemobil mit
gutem Radiohören zu machen.
Ausgangswert vor Maßnahmen Nach
Dämmung
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Standgeräusch im Leerlauf ca. 80 db
59 db
Maximal Geschwindigkeit > 90 db
72 db
Nach den PKW Innengeräusch Testwerten der
Zeitschriften Autobild und ADAC
sollte hiermit das Mittelfeld unter den PKWs
erreichbar sein.
Fazit:
Um einen guten Musikgenuss,
bzw. auch nur eine gemütliche Unterhaltung
mit dem Beifahrer zu ermöglichen sind
Grundüberlegungen nötig, um mit
gezieltem Aufwand den störenden Lärm zu beseitigen.
Einfach willkürlich etwas Dämmmaterial, bzw. ein
paar Stücke Antidröhn-
Matte und ein Radio in ein Fahrzeug ein zu bauen
wird leider nicht zum
gewünschten Erfolg führen, auch wenn dies Manche so
versprechen.
Doch schon nach den ersten gezielten Dämmmaßnahmen
wird sich der Erfolg
hören lassen.
Wer allerdings den eigenen Aufwand scheut, und
trotzdem gute Audioqualität
wünscht, wird sich auf die Suche nach den leider nur
wenigen Spezial-
betrieben oder Leuten ( Bastlern ) mit Erfahrung
begeben müssen. |