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Lärm Dämmung in Fahrzeugen

 
     
 

Gedanken vor dem EInbau eines Radio, Navi, Handy ins KFZ
anhand unseres Unimog 435

 
 

 

 
 

ungewollter
Schlamm Einsatz

 

 

 

 

                           Ausbau
                    Rohkabine

 
       
 

Unterschiedliche Einsatzgebiete, Fahrzeuge und Wünsche zwingen zu Überlegungen

 
     
   
    Minimalistischer - praktischer Ausbau    Hochwertige Innenausstattung  
       
 

Anforderungsprofil an die Anlage:    

            Welche persönlichen Wünsche der Insassen liegen vor ?
                        - kein Interesse an einer Unterhaltung mit der Beifahrer/in ?
                        - will wenig Aufwand haben, nehme deutliche Einbußen an Qualität in Kauf ?
                        - will tiefe Bässe im Körper spüren ?
                        - lege Wert auf sich ändernde Geräusche des KFZ um Fehler zu erkennen ?
                        - will den Sound des Fahrzeuges genießen ?
                        - Radio und Kommunikation sind mir wichtiger wie Fahrzeuggeräusche ?
                        - bin altersbedingt schwerhörig ?
                        - habe kein Problem Ohrstöpsel zu tragen
                        - Ein Kopfhörer,  eventuell mit Gegensprecheinheit zum Beifahrer wird
                          eingesetzt, so kann jeder die Musik hören welche ihm gerade gefällt.
                        - Ich bin bereit für den Komfort auch Aufwand an Zeit und Geld zu
                          investieren.

            Welchen Zweck soll die Anlage erfüllen.
                        - Ablenkung von einer eintönigen lauten Fahr – Geräusch Kulisse ?
                        - Information zur Streckenführung, Verkehrsdurchsagen, Nachrichten ? 
                        - leise Unterhaltung der Insassen ?
                        - komfortable Abwechslung auf langen Strecken durch Hörbuch, gute Musik ?
                        - Störungsarmes Kommunikation z.B. Handy im geschäftlichen Bereich ?
                        - Musik Genuss mit sehr guter Tonwiedergabe ?

            Welche Infrastruktur ist am Fahrzeug vorhanden:
                        - um welche Fahrzeugart handelt es sich ?
                        - grundlegende Motordaten zu Zylinderanzahl, Drehzahl, Fahrgeschwindigkeit
                        - welcher Reifentyp ist vorhanden / vorgesehen /  Durchmesser / Profiltyp
                        - liegen Erfahrungen zum Innengeräusch diese Fahrzeuges vor ?
                        - gibt es Werk,- bzw. Zubehörseitig Akustik Verbesserung Sets ?
                        - wie ist der Fahrerhaus Innenraum ausgekleidet ?

            Einsatzgebiet des Fahrzeuges:
                        - auf welche Klimazonen liegt der Einsatz Schwerpunkt ?
                        - raues Gelände mit Schlamm und Wasser bis ins Fahrerhaus ?
                        - mehr Arbeitstier oder  gepflegter Freizeit Genuss ?



  
=>    Persönliche Anforderung:
                        Mittels der oben genannten Punkte ergibt sich schon ein recht genaues Bild
                        ob und wie umfangreich die Planung der akustischen Maßnahmen für das
                        Fahrzeug erstellt werden sollte.

 

Aufbauende Grundüberlegungen:

                        Sollte die Musik, Kommunikation auch während der Fahrt mehr wie eine reine
                        Geräusch- Kulisse sein, so sind grundsätzliche physikalische, akustische
                        Vorgaben zu beachten.

            = >      Verzerrungs-, und Störgeräuscharme   Tonwiedergabe.

                        Das wird in der Regel in weitgehend ungedämmten Fahrerhauskabinen nicht
                        der Fall sein.
           
                        Um eine gute Raumakustik zu erreichen wird meist bauseitig ein erheblicher
                        Aufwand getrieben. ( z.B. in Kirchen, Konzertsälen, Großraumbüros aber auch
                        in neueren  Fahrzeugen.
 
            Bsp:    Soll ein kurzer Tonanschlag von 1/10 Sekunde Dauer klar und sauber gehört
                        werden können, wird dies nicht möglich sein, wenn ein auf der gleichen
                        Frequenz mitschwingendes Blech 2 Sekunden lang nachschwingt. ( Nachhall )
                        Bei Blechen an Bundeswehrfahrzeugen kann dies der Fall sein.

            Test:    Dachluke frei aufhängen und ein Radio mit Nachrichten laufen lassen.
                        => die Sprache wird deutlich schlechter klingen wie ohne die Dachluke
.
 

 
   
     
 

Grundsätzliches:

                        Töne bestehen aus Schwingungen / Frequenzen und feinen sich schnell
                        ändernden Druckunterschieden ( Lautstärke ) in der Luft.
                        Je tiefer ein Ton, desto länger ist seine Schwingungswelle. Um eine
                        vollständige Schwingung bei tiefen Frequenzen darzustellen kann dies
                        durchaus mehrere Meter im Raum erfordern.
                        Die Eigenfrequenz und teils partielle Abstrahlung der einzelnen Blechteile
                        betrachte ich jetzt hier nicht.

                        In dem Fahrerhaus wird ein Ton ( Schwingung ) mehrfach und an
                        verschieden Flächen, Rückwand, Fenster, Fußraum unterschiedlich
                        reflektiert.
                        So bilden sich an nur schwer bestimmbaren Punkten im Fahrerhaus
                        Überlagerungen, Druckspitzen und Druckdellen aus. ( Stehende Wellen,
                        Schwingungskonten, Bäuche, Moden)
                        Für  das Ohr sind diese als unterschiedliche Lautstärken, Verzerrungen
                        wahrnehmbar.
                        Die Richtung des Ursprungs jedoch ist meist nur sehr schwer zu orten.
                       
             Bsp.:  Reflektionen des vom Lautsprecher  oder Blechen abgestrahlten Tones im
                        Fahrerhaus.
                        Beim Unimog mit dem kubischen Fahrerhaus tritt der Effekt  auf, dass es im
                        Kopfbereich des Fahrers deutlich lauter erscheint, wie nur ein paar Zentimeter
                        weiter vorne direkt über dem Lenkrad oder auf der Beifahrerseite.
                       
            Folge: Zusammen ergibt sich im unbehandelten Fahrerhaus eines älteren
                        Nutzfahrzeuges eine recht schlechte Raumakustik, welche den Einbau einer
                        guten Audioanlage  eigentlich von Anfang an sinnlos macht.

                        Die Ausgangstöne werden zu einem verzerrten Frequenzgemisch.

 

Basis Erkenntnis:
                        Um nicht unnötig und sinnlos Geld und Aufwand im Fahrzeug zu vernichten,
                        sehe ich eine deutliche Verbesserung der Raumakustik im Fahrerhaus als
                        Grundvoraussetzung für die Nutzung jeglicher Audioanlage, Navi, Handy aber
                        auch der angenehmen Unterhaltung zwischen den Insassen an.

            Achtung:
                        Wenn von Baumeistern oder Industrie schon ein hoher Aufwand getrieben
                        wird die Akustik in Kirchen, Konzertsälen, Büroräumen zu verbessern,
                        angenehmer zu gestalten so ist leider nicht zu erwarten, dass ein
                        Wohnmobilist diese Aufgabe mit zwei Handgriffen erfolgreich erledigen wird.

            Folge:
                        Es wird sich grundsätzlich die Frage stellen, wohin bei der Suche nach der
                        akustischen Verbesserung die eigene Energie, Zeit und Geld gelenkt werden
                        soll.

                         - Super Anlage ohne Verbesserung der KFZ- Innenakustik        
                                   =>  sehr wenig Erfolg

                        - Einfache Audioanlage mit optimierter Raumakustik
                                    =>  guter Erfolg

                         - Optimierte Raumakustik mit guter Anlage
                                    =>  auf hohem PKW Niveau

                        - Kauf eines nur teil - durchdachten Konzeptes vom Ausbauer
                                    =>  wenig Erfolg
 

                        Für Unimog, bzw. Lkwartige oder Gelände Fahrzeuge sind  noch zusätzliche
                        Einflüsse zu beachten.

- Drehzahl und Fahrbedingte Grund Fahrzeuggeräusche.

- Eigenfrequenzen im Fahrerhaus an verschiedenen Stellen durch Bleche,
  Scharniere, Scheiben, Kabel etc.

                       - Überdeckungen der fahrzeugeigenen Störgeräusche mit eventuell gleichen
                           Frequenzen  der Sprache und Musik.

                       - Frequenzen und Lautstärken  der einzelnen Audiosysteme Subwoofer, Bass,
                          Mittel-, und Hochtöner

            Bsp.:   Es wird wenig Sinn machen einen Subwoofer genau dort zu platzieren, wo
                        das in ähnlicher Frequenz schwingende Karosserieblech den Klang
                        sofort verändern wird. Der Aufwand für optimierte Audiokabel, Stecker
                        kommen da sicher auch nicht zur Geltung.

 

Zielvorstellung:
                       
Anhand unserer eigenen Maßnahmen am ex Bundeswehr Sanka Unimog
                        zeigt sich dass es auch für interessierte Bastler möglich ist aus einem
                        lärmenden Arbeitsgerät ein leises Reisemobil mit gutem Radiohören zu machen.

                        Ausgangswert  vor Maßnahmen                   Nach Dämmung       
                        -------------------------------------------------------------------------------------------------------
                        Standgeräusch im Leerlauf  ca. 80 db                     59 db              
                        Maximal Geschwindigkeit     >   90 db                     72 db

                        Nach den PKW Innengeräusch Testwerten der Zeitschriften Autobild und ADAC
                        sollte hiermit das Mittelfeld unter den PKWs erreichbar sein.



Fazit:             Um einen guten Musikgenuss, bzw. auch nur eine gemütliche Unterhaltung
                         mit dem Beifahrer zu ermöglichen sind Grundüberlegungen nötig, um mit
                        gezieltem Aufwand den störenden Lärm zu beseitigen.
                        Einfach willkürlich etwas Dämmmaterial, bzw. ein paar Stücke Antidröhn-
                        Matte und ein Radio in ein Fahrzeug  ein zu bauen wird leider nicht zum
                        gewünschten Erfolg führen, auch wenn dies Manche so versprechen.
                       
                        Doch schon nach den ersten gezielten Dämmmaßnahmen wird sich der Erfolg
                        hören lassen.
                       
Wer allerdings den eigenen Aufwand scheut, und trotzdem gute Audioqualität
                        wünscht, wird sich auf die Suche nach den leider nur wenigen Spezial-
                        betrieben oder Leuten ( Bastlern ) mit Erfahrung begeben müssen.

 
       

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